Test und Bewertung: Lost Horizon
Spielhandlung: | ||
Ganz im Stil der alten Indiana Jones-Adventures von LucasArts, präsentiert sich Lost Horizon. 1936. Den draufgängerische Engländer Fenton Paddock hat es nach vielen Schicksalsschlägen nach Hong Kong verschlagen. Dort fristet er sein Dasein als eigener Chef eines zwielichtigen Transportunternehmens mit seinem heißgeliebten Flugzeug. Doch eines Tages bittet ihn Lord Weston, der Vater seines alten Armeekameraden Richard, sich auf den Weg nach Tibet zu machen um dort herauszufinden was mit Richard passiert ist, welcher sich auf einer geheimen Expedition befunden hatte und spurlos verschwunden ist. Fenton lässt sich nicht zweimal bitten und macht sich schnellstens auf den Weg um hinter das Geheimnis des mysteriösen Verschwindens von Richard zu kommen und trifft dabei auf ein uralte Legende, hinter welcher die Nazis schon her sind und welches die Grundfeste der Welt erschüttern könnte wenn sie in die falschen Hände gerät. Während seines Abenteuers trifft Fanton über 60 Charaktere und besucht Orte wie Tibet, Marrakesch, Berlin oder Indien. Die Spielzeit beläuft sich auf 14-16 Std. | ||
Grafik: | ||
In Lost Horizon erwartet einen hochauflösende, detailliert handgezeichnete und dezent animierte Hintergründe welche auch noch in hohen Auflösungen sehr schön aussehen. 60, im Motion-Capture-Verfahren animierte 3D-Charaktere verleihen der Szenerie leben, auch wenn diese ein wenig detailarm geworden sind und den Charakterbildern nur bedingt ähnlich sehen. Allerdings fällt dies nur auf, wenn die aus Geheimakte 2 bekannte Zoomfahrt in Aktion tritt. Je nach Leistung des Computers kann man noch Kantenglättung, Schatteneffekte und Grafikdetails einstellen. Wenn man will kann man auch im Fenster-Modus spielen, mit der Tastenkombination Alt+F eine FPS-Anzeige (Bilder pro Sekunde) hinzu schalten und mit F5 sogar Bildschirmfotos machen, welche im Installationsverzeichnis gespeichert werden. | ||
Sound: | ||
Eines der großen Plus-Punkten ist der Soundtrack von Lost Horizon. Die Musik erinnert an Abenteuerfilme ala Indiana Jones und wecken den Abenteurer in dir. Wenn es mal keine Hintergrundmusik gibt, wurde die Szenerie mit Geräuschen versehen, die zu dem jeweiligen Ort passen. Professionelle Synchronsprecher wie Norbert Gastell (Homer Simpson), Philipp Moog (Ewan McGregor) oder Farina Brock (Die Nanny) geben sich ein Stelldichein. Doch gibt es da Abzüge in der B-Note, denn egal in welchem Land sich Fenton aufhält: Die Charaktere sprechen dort alle einwandfreies Deutsch. Ein paar leichte Akzente wären von Vorteil gewesen. Es ist auch nicht immer leicht die Gedanken von Fenton mit dem tatsächlich gesprochenen Sätzen auseinander zu halten. Ansonsten gibt es bei der Synchronisation aber nichts zu beanstanden, gerade die Synchronisation von Fanton ist sehr gut gelungen. | ||
Atmosphäre: | ||
Ob in Tibet, Indien oder Marrakesch: Man fühlt sich immer in ein exotisches Land versetzt, auch wenn die Charaktere ein wenig zu gut Deutsch sprechen. Die passenden Hintergrundgeräusche, die dezenten Animationen der Hintergründe und die eine oder andere Information zu Land und Leute lassen die Atmosphäre sehr tiefgründig wirken. Selbst im Handbuch gibt es ein kleines Tagebuch von Fenton, bei welchen man sich einen kleinen Einblick in die Vergangenheit von ihm machen kann. | ||
Rätsel: | ||
Die Rätsel von Lost Horizon sind selten richtig Herausfordernd. Alte Adventure-Hasen werden sicher keine Probleme haben, zügig durch die Story zu kommen. Für Adventure-Neulinge oder Fortgeschrittene bietet Lost Horizon aber sicher die eine oder andere Kopfnuss. Unlogische Rätsel findet man eher selten, muss aber evtl. manchmal etwas um die Ecke denken. Im Handbuch findet man auch die Lösung zu den ersten beiden Kapiteln, falls man mal nicht weiter kommt. Es gibt auch das eine oder andere Minispiel, bei welchen man zwischen einer einfachen und schwierigen Variante wählen kann. Pixelhunting ist in Lost Horizon ein Fremdwort, denn wie bei Geheimakte, gibt es auch hier wieder einen Hotspot-Button. Zudem wird einem, bei Bedarf, immer gesagt welche Aufgaben vor einem liegen falls man den Faden verloren hat. | ||
Steuerung: | ||
Die Steuerung ist denkbar einfach, ja geradezu perfekt. Man spielt Lost Horizon ausschließlich mit der Maus und mit einem Klick auf eine beliebige Stelle, läuft Fenton dorthin. Bei Gegenstände hat man die Auswahl, ob man sie mit der linken Maustaste benutzen/nehmen oder mit der rechten Maustaste betrachten will. Das Inventar befindet sich auf an der unteren Seite und lässt sich ebenfalls ganz einfach mit einer Maustaste bedienen. Wobei man mit der linken Maustaste die Gegenstände nehmen und evtl. mit anderen Gegenständen kombinieren oder mit der rechten Maustaste nochmals näher betrachten will. Rechts neben dem Inventar befinden sich die Symbole für Hotspots (Lupe), die Spielhilfe (Zu erledigende Aufgaben) und das Spielmenü, so dass man nicht wirklich auf die Tastatur angewiesen ist. | ||
Fazit: | ||
Großartig! Nach der etwas schwächelnden Story von Geheimakte 2, haben Animation Arts zu alten Stärken wiedergefunden und Lost Horizon sehr gut in Szene gesetzt. Ganz nach dem Vorbild älterer Abenteuerfilme wie Indiana Jones, wurde eine spannende und fesselnde Geschichte gestaltet, welche man bisher nur selten im Adventure-Genre wiederfindet. Wer das Abenteuer erfolgreich abgeschlossen hat, den erwartet sogar sehr interessantes Bonusmaterial, aber lasst euch überraschen. Auch ein Doppelposter von Lost Horizon und Geheimakte 3, welches 2012 erscheinen soll, erwartet euch in der schön gestalteten Pappschachtel von Lost Horizon. Kurzum: Wer sich diese Perle unter den Adventures entgehen lässt, ist selbst schuld. Bleibt nur noch die Frage: Wie kann sich Fenton die ganzen Reisen leisten, wenn er doch immer Blank ist? | ||
Systemvorraussetzungen: Windows XP/Vista/7 Pentium IV 2 GHz (Single Core) Homepage: http://lost-horizon.deepsilver.com/ Publisher: http://www.deepsilver.de Hersteller: http://www.www.animationarts.de | ||
Test zu Lost Horizon geschrieben am 24.08.2010 von Alexander Niemeyer |
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Kommentar zu Test und Bewertung: Lost Horizon
Kommentar von _mkh am 26.08.2010; 09:23:09 Uhr
"Wie kann sich Fanton die ganzen Reisen leisten, wenn er doch immer Blank ist?"Der Gouverneur - Vater von Richard - denke ich mal.
Schöner Test - volle Zustimmung, bin grad beim Durchspielen.
Für mich Anwärter auf den Thron der besten Adventures aller Zeiten - nur die Rätsel könnten etwas schwerer sein.
Kommentar zu Test und Bewertung: Lost Horizon
Kommentar von _adventureFAN am 26.08.2010; 14:04:47 Uhr
Hmm... ja, nur wie bekommt er das Geld von Lord Winston?Müsste es ja quasi im Vorraus haben x]
Kommentar zu Test und Bewertung: Lost Horizon
Kommentar von _Lamar am 28.08.2010; 10:49:55 Uhr
Ich kann es nur immer wieder überall sagen und schreiben.Lost Horizon ist ein absolut Grandioses absolut geniales Adventure.
Sowas brauchte die Adventure P&K Welt mal wieder.
Kommentar zu Test und Bewertung: Lost Horizon
Kommentar von _Moinsen am 31.08.2010; 17:58:01 Uhr
Klugscheißermodus an: Der Protagonist heißt Fenton und nicht Fanton.Aber wir wissen ja alle, wen du meinst ;)
Kommentar zu Test und Bewertung: Lost Horizon
Kommentar von _adventureFAN am 31.08.2010; 21:25:17 Uhr
Ach mist, Buchstaben-Dreher.Zu meiner Verteidigung: Im Story-Teil hab ich ihn richtig geschrieben.
Kommentar zu Test und Bewertung: Lost Horizon
Kommentar von _Ralle am 25.11.2010; 21:56:38 Uhr
Absolutes Hammer Spiel. Habe so ziemlich alle adventures durch, aber das ist das beste.
Kommentar zu Test und Bewertung: Lost Horizon
Kommentar von _Uwe D. am 24.08.2010; 22:21:38 Uhr
Super Test. Super Adventure.