Test und Bewertung: The Book of Unwritten Tales
Allgemein: | |||
Publisher HMH aus Hamburg und Entwicker King Art aus Bremen (u.a. bekannt durch die Murphys Gesetz Browserspiele) bieten hier ein Adventure made in Germany. The Book of Unwritten Tales ist ein klassisches Fun Adventure im Stil von Monkey Island & Co. Es parodiert vor allem die Welt der Rollenspiele, aber auch Filme und das Adventure Genre selbst. | |||
Story: | |||
Die Geschichte ist eine klassisches "Gut gegen Böse und Welt retten" - Szenario, das in einer Welt mit Magiern, Orcs, Zwergen, Trollen usw - einem typischen Rollenspieluniversum eben - spielt. Ein alter Gremlin-Archäologe findet heraus, wo sich ein mächtiges Artefakt befindet, das den scheinbar ewig andauernden Krieg zwischen der Allianz und den Schatten endlich für die gute Seite entscheiden kann. Doch die Dunklen Mächte wissen auch schon Bescheid. Bevor der Gremlin verschleppt wird, kann er gerade noch die Elfe Ivo und den Gnom Wilbur warnen. So begeben sich diese beiden mit der Botschaft des Gremlins auf den Weg zum Erzmagier der Allianz... Später müssen auch der Mensch Nate und sein - ähm - Irgendwas "Vieh" eingreifen. Die Story ist interessant und spannend, nimmt auch mal die ein oder andere überraschende Wendung und entwickelt die Charaktere weiter. - Sehr gut. | |||
Grafik: | |||
Die Grafik im Comic Stil besticht durch wunderschöne handgezeichnete 2d Hintergründe, die zudem immer mit einigen beweglichen Elementen versehen sind. Ein Zahnrad, Schneeflocken, Blätter am Baum - irgendwas sorgt immer für Auflockerung. Die Figuren sind in 3d animiert, fügen sich aber perfekt in die Hintergründe ein. Die Animationen sind schön flüssig und aufwendig, Gestik und Mimik der Charaktere überzeugt. Tut man einem Moment lang nichts, bewegen sich die Charaktere eigenständig statt reglos rumzustehen. Z.B. schauen sie den Spieler ob dessen Tatenlosigkeit fragend an. Nur hin und wieder sieht man ein paar Ecken, die an das 3d der Figuren erinnern. Kurz - die Grafik ist sehr gut. | |||
Sound: | |||
Die Hintergrundmusik ist schön und passt immer gut. Allerdings war sie etwas sehr laut im Verhältnis zu den Stimmen eingestellt. Umstellen ist aber kein Problem. Die Sprecher sind top. Viele bekannte Stimmen hauchen den Figuren Leben ein. Die deutschen Synchronsprecher von Angelina Jolie, Ben Stiller, Whoopie Goldberg und Anderen kündigt ja die Packung schon an. Aber im Verlauf des Spiels kommen immer noch weitere bekannte Stimmen hinzu - z.B. Wolfgang Völz (Käpt'n Blaubär), oder die deutsche Stimme von "Monk". Allein schon der Sprecher wegen kann man sich auf jede neue Figur im Spiel freuen. Die Vertonung ist sehr gut. | |||
Steuerung: | |||
Gesteuert wird in klassischem Point & Klick. Ein Linksklick führt die jeweils vom Curser angezeigte Operation aus. Das Inventar erscheint am unteren Ende des Bildschirms und mit der Leertaste kann man alle Hotspots angezeigt bekommen (Hin und wieder auch nicht vorhandene - offenbar ein bug). Grundsätzlich wird jeder Gegenstand erstmal betrachtet, bevor er dann mitgenommen oder benutzt werden kann. Gute Idee - man würde jedes aufgenommene Objekt ohnehin als erstes betrachten. Überflüssige Objekte verschwinden als Hotspots, man könnte also sagen es wird "aufgeräumt". Wenn man Räume mehrmals untersucht spart man so Zeit. Im Verlauf des Spiels steuert man 4 verschiedene Charaktere. Das versprochene "Multi Charakter Gameplay" findet aber meist nicht statt. Mit welchem Char man spielt, wird (bis auf einen kurzen Abschnitt) von der Story vorgegeben. Man spielt je einen größeren Teil ganz klassisch solo mit der Elfe Ivo, dem Gnom Wilbur und dem Mensch Nate. Das Vieh hat nur einen kurzen Auftritt. Das ist auch gut so, da es nicht sprechen kann, wäre es auf Dauer auch ziemlich anstrengend. Einige Sequenzen kann man mit mehreren Chars spielen. Dabei wechselt man zwischen den Figuren hin und her, und muss die individuellen Fähigkeiten beachten. Z.B. Ist Wilbur klein genug um durch schmale Gänge zu passen, kann aber dafür einen hoch gelegenen Gegenstand nicht erreichen. Es gibt 2 kleine Geschicklichkeitsspiele, in denen man zeitkritisch die richtigen Tasten drücken bzw. Mausbewegungen ausführen muss. Ich fand sie gelungen, mancher wird aber sicher einige Anläufe brauchen. Die Steuerung ist grundsolide mit ein paar guten neuen Ideen. Es gibt weniger wirkliches Multi Charakter Gamplay als die Packung verspricht. Das stört aber nicht wirklich. - Sehr gut. | |||
Rätsel: | |||
Die Rätsel sind relativ leicht, aber das ist für ein Fun Adventure völlig in Ordnung. Auch für Neulinge ist das Spiel so gut geeignet. Oft gibt es Mehrfachaufgaben zu erledigen, wie in Monkey Island 3 Prüfungen, 4 Kartenteile usw. Überhaupt - so manches scheint bei Monkey Island abgeschaut. Naja es gibt wahrlich schlechtere Vorbilder. Die mehrteiligen Rätsel haben den Vorteil, dass man nicht so leicht stecken bleibt. Wenn man bei einer Aufgabe nicht weiter kommt kann man inzwischen die nächste angehen. Weiß man nicht mehr, was zu tun ist, wiederholen die NPCs gern nochmal die Aufgabe. Besonders gut gefallen hat mir, daß Ergebnisse von Handlungen oft nicht ganz das bewirken, was eigentlich geplant war. Funktionieren tut es zwar meist trotzdem, aber so gibt es schöne - und oft lustige - Überraschungen. Die Rätsel sind originell und fair - sehr gut. | |||
Atmosphäre: | |||
Schon beim Start des Spiels wird klar, dass der Spaß im Mittelpunkt steht. Der Ladebalken nennt nicht übliche Dinge wie "lade Texturen", nein er meint er "verstecke Bugs" - lol Die Spielwelt ist bevölkert von vielen originellen Charakteren. Die bekannten Sprecher erwecken sie gekonnt zum Leben. Anspielungen auf Rollenspiele, vor allem "World of Warcraft", Adventures - dabei mehrfach "Monkey Island", sowie verschiedene Filme wie "Herr der Ringe", "Mission Impossible", "Harry Potter", "Psycho" oder "Indiana Jones" sind allgegenwärtig. Die Selbstironie kommt auch nicht zu kurz - so wird schon gern mal zugegeben, dass bei Monkey Island geklaut wurde. Die Anspielungen sind wirklich sehr gelungen. Im Fall von "World of Warcraft" vielleicht etwas zu sehr. Zum Teil beziehen sich Witze auf sehr spezielle Inhalte von WoW, wie etwa Klassenfähigkeiten. Wenn man WoW gespielt hat ist das zwar um so witziger, wenn nicht - soll es ja auch noch geben ;) - kapiert man aber eben auch manchen Gag nicht richtig. Auch die Handlung trägt zum Spannungsteil der Atmo gut bei. Lediglich die Endsequenz ist etwas kurz geraten. Gerade mal eine gute Minute. Na immerhin neben der Andeutung einer Fortsetzung gibt es einen schönen Credits Abspann, der mit Artwork hinterlegt ist und danach noch einen Rausschmeißer Gag. Also nicht den Abspann abbrechen! Jederzeit spannend und lustig. - prima! | |||
Fazit: | |||
"The Book of Unwritten Tales" ist ein rundum gelungenes Fun Adventure, das es mit Klassikern wie Monkey Island aufnehmen kann. Prunkstücke des Spieles sind die originellen Charaktere und ihre Sprecher sowie die vielen kleinen und großen Gags. Die zahlreichen Anspielungen auf die Welt der Rollenspiele, aber auch auf Adventures oder Filme sorgen für beste Unterhaltung. Die Kritikpunkte sind minimal. Wer ein richtig lustiges Adventure spielen will, ist hier bestens aufgehoben. | |||
Bewertung: | |||
Negative Aspekte: WoW Anspielung manchmal zu speziell, Endsequenz etwas kurz | |||
Homepage: | |||
Publisher: | |||
Hersteller: | |||
Welchen Rechner brauche ich? Empf.: Prozessor 3 GHz, 1 GB RAM, 2,5 GB freier Festplattenspeicher, Direct -X 9c kompatible Grafikkarte mit 256 MB, PixelShader 2.0 | |||
geschrieben am 15.04.2009 von Ronny Oehlert |
Weitere Links zum Spiel The Book of Unwritten Tales:
The Book of Unwritten Tales Newsarchiv
The Book of Unwritten Tales Lösung The Book of Unwritten Tales
The Book of Unwritten Tales Screenshots
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