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Test und Bewertung: Sherlock Holmes - Die Spur der Erwachten

Allgemein:

"Sherlock Holmes und die Spur der Erwachten" ist das mittlerweile 3. Holmes Spiel von Frogwares. Die Erfahrung macht sich in großer Detailnähe zum literarischen Vorbild angenehm bemerkbar. Die berühmte Wohnung in der Baker Street ist mit den bekaSherlock Holmes - Spurnnten Details, wie dem als Tabakbehälter fungierenden persischen Pantoffel, der Violine, dem Chemielabor oder auch den VR Einschüssen in der Wand (für Viktoria Regina, nicht Virtual Reality ;)) ausgestattet. Der Anfang ist klassisch: es ist September 1894. Holmes hat einige Jahre zuvor seinen Erzfeind Moriarty besiegt. Es ist ein typisch nebliger Tag in London und Holmes langweilt sich ob mangelnder Raffinesse in der Welt des Verbrechens zu Tode. Das ändert sich schnell, als Holmes das merkwürdige Verschwinden eines Dieners aus der Nachbarschaft untersucht. Dieser ist über Nacht verschwunden, obwohl er, ein kürzlich erst eingetroffener Maori, Angst vor der Stadt hat und kein Wort Englisch spricht. Geld hat er zudem auch keines, weil sein Herr es im Tresor für ihn aufbewahrt. Ein Fall für Holmes... Es entwickelt sich ein Fall, der Holmes und Watson in verschiedene Teile der Welt verschlägt. Zum Teil recht blutrünstig, in Richtung Horror gehend.


Grafik:

Die Graphik ist in 3D gehalten. Die Schauplätze sind teilweise sehr groß und voller Gegenstände und Personen. Das ist erstmal sehr schön. Allerdings sorgt es einerseits dafür, das es relativ lange Ladezeiten zu Beginn gibt und andererseits sind viele inaktive Gegenstände minSpur_Test2imalistisch modelliert. z.B. haben inaktive Türen Ihren Türgriff nur als platte Textur. A propos, die Texturen sind mit ihrer hohen Auflösung und Detailliertheit das Prunkstück der Graphik. Vor allem die Köpfe der Figuren sehen von den üblichen kleinen Macken wie etwas eckigen Ohren und so abgesehen sehr gut aus. Leider muss man oft sehr nah an Gegenstände herangehen, wo durch dann vor allem Wände und Türen zu einem Pixelbrei verschwimmen. So weit recht solide, wäre da nicht eine Sache: Gleich im Vorspann sieht man wie Watson sich von einem Alptraum geplagt im Bett herumwälzt. Das sieht auf den ersten Blick gleich komisch aus. Ich konnte nicht gleich sagen warum, dann fiel es mir auf: Kein Schatten! Es gibt im ganzen Spiel keine bewegte Figur, die einen Schatten wirft. Das hat den bekannten Effekt, das die Figuren über den Boden zu schweben scheinen. Sieht blöd aus, Schatten sind seit Jahren (zurecht) Standard und damit gibt es hier einen fetten Minuspunkt.


Steuerung:

Man steuert aus der first person Perspektive wie man es von Ego Shootern kennt. Genau das ist auch schon der große Kritikpunkt. Es gibt nicht viele first person Adventures, und das hat auch einen guten Grund. Diese Art von Steuerung eignet sich einfach Spur Test3nicht besonders für Adventures. Um einen Hotspot zu finden, muss man nahe davor stehen. So ist man gezwungen alles genau abzulaufen. Selbst wenn man das gewissenhaft tut, ist es fast unvermeidbar, nutzbare Objekte zu übersehen. Und es geht hier nicht um riesige Türen und Schalter wie in Shootern. Etwas in die falsche Richtung schauen reicht da schon. Dialoge kann man auch schlecht darstellen. Für viele Dialoge wird dann auch brav in die 3. Person gewechselt. Warum dann nicht gleich alles in 3rd person? Sonst ein Klick = Interaktion, 1 Klick und Festhalten = Laufen, Doppelklick und Festhalten = Rennen. Man muss oft rennen, denn laufen ist ziemlich langsam. Oft hängt Watson einem so dicht auf der Pelle, dass wenn man sich umdreht und losgehen will, man stattdessen mit Watson redet. Der hat zu allem Überfluss immer nur ein dümmliches "Was halten sie davon Holmes?" zu bieten. Rechtsklick öffnet das Inventar. Praktisch: mit dem Scrollrad kann man durch die Gegenstände rotieren. Ein Klick auf das Scrollrad und der Charakter hockt sich hin. (was er einmal auch tun muss - wer nicht mitbekommt, dass das überhaupt geht hat dann ein Problem.)


Sound:

Die Synchronisation ist gut, obwohl Watson mir etwas zu hoch angelegt ist. Die Musik ist dezent klassisch oder etwas der düsteren Stimmung angepasst, je nach Schauplatz. Alles OK soweit.


Rätsel:

Wenn man denn alle Hotspots findet sind die Rätsel leicht. Wenn... Es sei denn man hat einen Code zu knacken. Dann gibt es zu wenig Spur Test4Hinweise für die Lösung. Einmal muss man eine riesige Zahlenkolonne decodieren. Ohne jeden Hinweis. Manche Rätsel sind etwas aufgesetzt. Wenn man etwa auf ein ca. 2,5 m hohes Dach klettern soll unter dem auch noch praktischerweise eine Bank bereitsteht, dann möchte ich nicht erst noch Wunder was machen müssen. Problematisch: Manche Gegenstände werden erst aktiv oder nutzbar, wenn man etwas anderes erledigt hat, das damit zum Teil nichts zu tun hat. Es gibt ein reines Geschicklichkeitsrätsel. Nicht besonders gelungen. Viele bleiben daran bestimmt hängen. Dann gibt es noch eine Actioneinlage in Form einer Verfolgungsjagd. Diese ist sehr gut gelungen, da sie Stufenweise abläuft und quasi eine Abfolge von Mini-Rätseln ist. Auch die flotte Musik sorgt für eine gute Auflockerung.


Spieltiefe

Es gibt im ganzen Spiel so gut wie keinen Hotspot, (abgesehen von nicht zu öffnenden Türen) der nicht für den Spielfortschritt nötig war. Oft gib es zwar viele Menschen, die jedoch gar nichts zu sagen haben. Man geht auf sie zu und dann blicken sie einen Spur Test5zwar brav mit großen Augen an, sprechen kann man aber keine Silbe mit Ihnen. Sehr gut: Fragerunden: Hin und wieder muss man per Texteingabe eine Frage beantworten, um zu zeigen, dass man die bisherigen Hinweise verstanden hat. Gute Idee. Man kann in Ruhe alle gesammelten Hinweise durchgehen. Meistens kennt man die Lösung aber sofort. Auch wird als Antwort auch ähnliches akzeptiert. Meistens spielt man als Holmes. Ein paar kurze Sequenzen ist man Watson. Andere klassische Holmes Charaktere (Inspektor Lestrade, Wiggins, Mrs Hudson, Mycroft Holmes) treten nicht oder nur indirekt über Briefe auf.


Sonstiges:

Spur Test6Manche Aussagen sind unpassend. z.B. sagt Holmes oft das etwas zu nichts mehr zu gebrauchen ist, wenn er eigentlich meint es ist nicht oder noch nicht zu gebrauchen. Ein weiteres Beispiel: Gleich am Anfang untersucht Holmes eine Fußspur. Wenn man versucht die Tür, durch die die Spur weiterführt, zu öffnen, heißt es "Ich habe keinen Grund dort hinzugehen."


Fazit:

Ein interessanter, spannender Fall für Holmes mit Tendenzen zu Horror und Mystery. Leider holpert man sich durch die Steuerung und karge Hinweise für die schweren Code Rätsel durch das Spiel.


Bewertung:

Negative Aspekte: lange Gegenstandssuche, fehlende Schatten
Positive Aspekte: original Sherlock Holmes Atmosphäre, gute Stimmen

Sherlock Spur Bewertung

 

Homepage: www.sherlockholmes-thegame.com/de

 

Publisher: www.frogster-interactive.de/

 

Entwickler: www.frogwares.com/

Dank an und geschrieben von Ronny O. (Gast)

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Weitere Links zum Spiel Sherlock Holmes - Die Spur der Erwachten:

Sherlock Holmes - Die Spur der Erwachten Screenshots

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