Test und Bewertung: Nancy Drew: Die Legende des Kristallschädels
Story: | befriedigend 5/10 | ||
Die junge Nancy Drew macht mit ihrer Freundin Der Spieler schlüpft dazu im Adventure in die Rolle der amerikanischen Mädchen-Detektivin Nancy Drew und deckt in ca. 6 Stunden Spielzeit (Junior-Detektiv-Modus) die Legende um den Kristallschädel auf. Man erfährt von Henrys verstorbenem Großonkel Bruno Bolet, in dessen Besitz sich ein sagenumwobener Kristallschädel befunden haben soll - doch niemand weiß, wo sich der Schädel befindet. Auch hatte Bruno Bolet die Eigenart, Glasaugen zu sammeln. Und das ist auch die Grundaufgabe im ganzen Spiel: sehr viele Glasaugen auf dem Bolet-Anwesen finden, um hinter das Geheimnis des Kristallschädels zu kommen. Die Geschichte schleicht dabei so vor sich hin, baut kaum Spannung auf und auch das Ende bildet keinen wirklichen Höhepunkt. | |||
Grafik: | befriedigend 5/10 | ||
Die Spielgrafik wird mit Bink-Ingame-Videos dargestellt, so dass es keine Lade- oder Wartezeiten gibt und alles flüssig angezeigt wird. Dabei wird aber in Kauf genommen, dass bis auf die Personen, die Regentropfen im Außenbereich und die Rätselelemente nichts animiert, sondern völlig statisch ist. Das Spiel selbst wird die ganze Zeit in der Ich-Perspektive gespielt. Daher sind die Spielfiguren Nancy oder Bess nie selbst zu sehen, nicht einmal auf der Spielschachtel - so bekommt der Spieler kaum eine Vorstellung von den Spielfiguren und kann sich nur schwer oder gar nicht mit ihnen identifizieren. Die vier anderen Personen hingegen, mit denen man im Spiel interagiert, sind ansehnlich dargestellt, auch ihre Mimik und Gestik sind recht gut gelungen. Dennoch wirken sie wie der Rest der Spielgrafik etwas leblos. Nichtsdestotrotz sind die Handlungsorte grafisch realitäts- und detailgetreu. Generell aber hat die Grafik bei uns einen eher altbackenen Eindruck hinterlassen. | |||
Sound: | mangelhaft 3/10 | ||
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Atmosphäre: | befriedigend 5/10 | ||
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Rätsel: | gut 7/10 | ||
Bei so ziemlich allen Rätseln gibt es als Belohnung Glasaugen, die wiederum für ein eigenes Rätsel benötigt werden. Dazu sind Schieberätsel (z.B. ähnlich Sokoban) und Kombinationsrätsel zu lösen (z.B. Truhe öffnen, eine Kiste mit verschieden großen Bücher nach Tetris-System einräumen, Melodie nachspielen). Auch werden Minigames gespielt (z.B. ein Spielautomat, Moskitos à la Moorhuhn mit Insektenspray zu betäuben oder "Memory" mit offenen Karten im Dunkeln - nur mit regelmäßiger Erhellung durch Blitzlichter). Besonders positiv aufgefallen ist uns das Kombinationsrätsel in Zeke's Laden, das ähnlich wie Crazy Machines funktioniert. Dabei mussten verschieden Gegenstände an eine bestimmte Position in ein Regal gelegt werden, um eine Kettenreaktion auszulösen. Die zugrunde liegende Idee ist originell, aber leider kommt man aufgrund der fehlenden Hinweise nur durch stupides Ausprobieren auf den richtigen Weg. Ein richtig großes Problem des Spiels ist, dass sich mehrere Rätsel aufgrund von Übersetzungsfehlern nicht lösen lassen, z.B. die Wanduhr und Friedhofs-Schnitzeljagd. Frustration ist vorprogrammiert! Mit einer Lösungshilfe lässt sich aber zumindest im Spiel voranschreiten. Etwas nervig war auch die Schnitzeljagd auf dem Friedhof, da man dort immer wieder zurück in die Bibliothek laufen musste... | |||
Gameplay/Steuerung: | befriedigend 5/10 | ||
Das Inventar, ebenso wie das Aufgabenbuch und die Fallakte, werden in einem separaten Fenster dargestellt, sind aber leider im Spiel nicht dauerhaft anzeigbar. Falls eine Interaktion möglich ist, verfärbt sich der Cursor. Allerdings ist nicht ersichtlich, welche Funktion (Betrachten, Reden o.ä.) mit der linken Maustaste ausgelöst wird. Die oft übliche Erklärung mit der rechten Taste fehlt völlig. Das ist besonders ärgerlich, da zum Einen oftmals nicht erkennbar ist, was man da aufgenommen hat und außerdem werden weder Erklärungen beim Aufnehmen der Gegenstände gegeben werden, noch sind Bezeichnungen an den Gegenständen selber oder im Inventar zu finden. Im Spiel gibt es ein paar Situationen, wo man sterben kann, allerdings hat man sofort einen erneuten Versuch, ohne dass man selber speichern muss. Speichern ist aber generell sehr sinnvoll, da z.B. ein einfacher Klick auf einen Bogen auf dem Friedhofsmodell das Spiel reproduzierbar zum Absturz brachte. Nach dem Betrachten des Friedhofmodells wäre es auch hilfreich gewesen, wenn man eine kleine Karte mit Beschreibung vom Friedhof bei sich gehabt hätte, da dieser doch recht groß ist und man sich durchaus verirren kann. Vor allem die Schnitzeljagd wäre dadurch weniger umständlich gewesen. Die kleine Friedhofskarte im Handbuch ist nur bedingt nützlich, da sie relativ klein und ohne Beschriftung ist. Nancy stehen im Spiel zwei kleine Helfer zur Seite: ihre beste Freundin Bess und ihr Freund Ned. Zu Bess wechseln, die sich in der Innenstadt von New Orleans befindet, kann man durch einen Handyanruf. Damit sind auch die beiden Handlungsorte vorgegeben: Nancy auf Bolets Anwesen mit Garten und angrenzendem Friedhof sowie Bess in New Orleans' Innenstadt. Jedoch spielt Bess nur eine kleine Nebenrolle im Geschehen. Mit Ned kann man ebenfalls telefonieren, er ist für das Spielgeschehen aber völlig irrelevant. Stattdessen fasst er die bisherigen Ereignisse zusammen und gibt Hinweise zum weiteren Vorgehen.
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Fazit: | |||
Der Text auf der DVD-Hülle wirkt nach dem Spielen völlig überzogen, nichtssagend und auch etwas lächerlich. Was groß angekündigt wird, ist nur ein Bruchteil im Spiel und in wenigen Sekunden abgehandelt (z.B. "bastle nützliche Kettenreaktionen"). Auch die Charaktere wirken durch die Synchronisation und Texte platt und teilweise albern. Im Laufe des Spiels entwickelt sich keine Sympathie und Identifikation, sondern eher Distanzierung zu den Figuren. Die Fehler in der Übersetzung, die das Lösen mehrerer Rätsel unmöglich machen, erzeugen beim verzweifelten Spieler nur Frust. Wer sich dennoch zwingt, zu Ende zu spielen, erlebt ein plumpes und enttäuschendes Ende. Die zwei Schwierigkeitsgrade sprechen zwar unterschiedliche Spielertypen an, allerdings ist der einfache Modus aufgrund der Aufgabenliste schon fast zu einfach. Auch ist hier die Spielzeit mit wenigen Stunden viel zu kurz. Die andere Variante hingegen ist aufgrund der fehlenden Informationen von Aufgaben und Gegenständen sehr schwer und von der Spieldauer um ein vielfaches höher. Das Rätseldesign ist daher unserer Ansicht nach eher für fortgeschrittene Adventure-Fans geeignet, die mit sehr wenig Anleitung im Spiel auskommen. Um überhaupt die Möglichkeit zu haben, dass Spiel zu erleben, muss man bei der Installation unbedingt darauf achten das Spiel unbedingt in das Standardinstallationsverzeichnis zu installieren, da sonst das Spiel den Start verweigert. | |||
Bewertung: | |||
| Systemanforderungen: Windows XP/Vista 1GHz CPU (Intel® Pentium® III oder vergleichbarer Prozessor) 128MB RAM 32MB DirectX 9.0-kompatible Grafikkarte 16 bit Soundkarte 1GB freier Festplattenspeicher DVD-ROM-Laufwerk Spiel kaufen: | ||
Homepage: | |||
Publisher: | |||
Hersteller: | |||
geschrieben am 25.03.2010 von Alexander Stein und Jana Gläßer. |
Weitere Links zum Spiel Nancy Drew 17 - Die Legende des Kristallschädels:
Nancy Drew 17 - Die Legende des Kristallschädels Screenshots
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