Test und Bewertung: Face Noir
Story: |
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New York in den 30er Jahren. Die Presse tauft den 24. Oktober 1929 als den SCHWARZEN DONNERSTAG. Es ist der Tag an dem eine der schwierigsten Situationen in der Geschichte der United States of Amerika stattfindet. Die große Depression hat begonnen. Alle Ansichten und Werte an denen sich bis dato fest gehalten wurden, zerschlugen sich innerhalb weniger Monate. Der amerikanische Traum schien ausgeträumt und der Glaube an eine höhere Macht geriet ins Wanken. Im Zeitraum von 2 Jahren deckten die Menschen ihr wahres Gesicht auf. Korruption, Verschlagenheit und falsches Spiel stehen ganz oben auf der Tagesordnung. Nun steht "DEL NIRO", in den Lauf einer Pistole blickend, am Anfang eines großen Abenteuers. Das Spiel in einer korrupten und absolut düsteren Welt voller Bestechung und Gefahr kann beginnen. | |||
Grafik: |
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Die Gestaltung der Geschichte wird in vielen liebevoll gestalteten 3D-Locations erzählt. Der Flair der 30er Jahre und die Umgebung wird in eher dunklen Farben in braun, grau und schwarz über das gesamte Spiel dargestellt, was die Optik düster und spannend erscheinen lässt. Hin und wieder erleuchtet ein knallrotes Neon Schild, ein blaues Tankstellenposter oder sonstige bunt gestaltete Gegenstände, welche durch die sonst eher in dunklen Farben gestaltete Umgebung sofort ins Auge springen. Während den Ermittlungen und dem Rätselspass wird die Geschichte zwischenzeitlich in einer gesprochenen wechselnden Bilderzählung fortgeführt. Man wird somit in die nächste Location geführt. Es finden etliche Gespräche mit anderen Charakteren im Spiel in einer Nahansicht statt. In dieser wird die Mimik der Personen genau unter die Lupe genommen. Mir als eingefleischten Adventure Spieler hat diese Grafik vollends ausgereicht, wobei sie aber wohl nicht auf dem neusten Stand der Dinge ist. Immerhin bewegen sich die Augen und der Mund wird bei Gesprochenem in Bewegung gesetzt :-). Die Charaktere selbst sind weich gezeichnet und haben ihre eigenen Merkmale, welche alle unterschiedlicher Art sind. Wenn man schwarze Balken rechts und links im Spiel hat, muss man die Auflösung auf 1024 x 768 setzen. Dann ist das ganze Bild ausgefüllt. Ich habe einen 16:9 Monitor und da hatte ich bei 1280 x 768/800 rechts und links kein Spielbares Bild, sondern schwarze Balken. | |||
Sound: |
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Das Spiel wurde der Thematik und der Optik der 30er Jahre passend musikalisch untermalt. Man bekommt Musik aus der Sparte "Jazz" geboten, welche seicht gemischt mit Klavier-, Klarinetten- und Trompetenklängen durch das Spiel führt. Mein musikalisches Empfinden hat allerdings keine großen Unterschiede erkannt. Es war zwar alles schön musikalisch untermalt, aber es hat sich für mich aber irgendwie das gesamte Spiel über gleich angehört. Die Klänge sind passend im "Jazz" Stil dem Game eingespielt, aber eben überwiegend gleichbleibend. Die deutschen Sprecher haben positiv überrascht. Das Spiel siedelt sich in einer annehmbaren Preisklasse an. Dafür ist die Synchronisation sehr professionell ausgefallen. Alle Charaktere im Spiel haben passende deutsche Stimmen. Hinterlegt wid das ganze Spielvergnügen natürlich auch mit reichlich Geräuschen, welche in den passenden Kulissen gut zur Geltung kommen. Es regnet, es donnert, Wellen schlagen am Kai an. Auch alle anderen Soundeffekte wurden gut ins Spiel integriert. Einmal im Spiel habe ich bei 3 oder 4 Sätzen im Gespräch keine Sprachausgabe von De Niro gehabt. Man konnte nur den deutschen Untertitel lesen, aber das gesprochene Wort wurde scheinbar nicht deutsch aufgenommen. | |||
Atmosphäre: | |||
Die Atmosphäre in diesem Spiel wurde weitgehend darauf ausgerichtet, dass der Spielverlauf überwiegend am Abend und in der Nacht stattfindet. Der Regen, die Nebelschwaden, die leeren Straßen, Höfe, Gassen, der Hafen und die zwielichtigen Gestalten lassen eine mysteriöse und spannende Atmosphäre aufkommen. Aber nicht jeder Charakter ist ein Bösewicht und somit heitert der ein oder andere Charaktere im Spiel das Ganze wieder auf. Man befindet sich dauerhaft in einem Krimi-Detektiv-Ermittlung-Gangster-Gameplay (wie in 30er Jahre Filmen). Sterben ist im Spiel möglich, aber durch die Möglichkeit des mehrfachen Wiederholens stellt dies kein Problem dar. | |||
Rätsel: |
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Wie in jedem Adventure muss man natürlich reichlich Dinge sammeln und zum Einsatz bringen. Man kann jedoch im Inventar nichts miteinander kombinieren, sondern muss die Dinge nacheinander am Ziel anwenden. Verschiedene Aktionen können erst ausgeführt werden, wenn man vorher auch die passenden Hinweise erfahren bzw. herausgefunden hat. Anfangs im Spiel agiert man unmittelbar in der Nähe, was jedoch mit zunehmender Handlung auch etwas schwieriger wird. Hat man einmal den Faden verloren, heißt es Suchen und Fragen. Zu den Rätseln zählt auch, wenn man mit Personen gesprochen hat und richtige Antworten kombinieren muss. Sehr anspruchsvoll und originell sind die Minispiele, welche man während des Ermittelns bewältigen muss. Manchmal haben diese sehr an meinen Nerven gezerrt, aber auch diese wurden dann noch gelöst. Mitunter muss man auch einen Schleichweg an Wachenmännern vorbei absolvieren. Fällt man den Wachen auf muss man nochmal von vorne beginnen. | |||
Gameplay/Steuerung: |
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Hier wird klassisch mit der Maus gesteuert. Dinge können wie eh und je in Adventure Spielen genommen, angeschaut und kombiniert werden. Der Wechsel von einer Location zur anderen geht zügig mit einem Doppelklick der Maus. Sprinten kann "DEL NIRO" jedoch nicht. Man muss in einer Spielszene die langsame Gangart akzeptieren. Das Inventar, was optisch recht schön gestaltet und von "DEL NIRO" erläutert wird, öffnet man per Leertaste. Eine Hotspot Anzeige ist per F1 vorhanden. Vom einen zum anderen Ort kommen wir mit unserem privaten Taxi, welches wir uns samt dem chinesischen Fahrer auf die feine Art angeeignet haben. Das Zusammenspiel zwischen Fahrer und Spieler wird stetig besser und freundlicher, so dass man sie fast als Freunde bezeichnen könnte. Anfangs sah dies jedoch ganz ganz anders aus. | |||
Fazit: |
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Was haben wir nun zusammenfassend: Wir halten ein Spiel in den Händen, welches von jedem echten Adventure Point & Klick Spieler gespielt werden sollte. Wir erleben eine lange bis sehr lange Spielzeit in der wir wunderschöne Locations im 30er Jahre Stil zu sehen bekommen. An optischen Eindrücken mangelt es ebenfalls nicht. Wir treffen viele Personen, welche mit ins Spielgeschehen einbezogen werden und müssen auch die ein oder andere Rätselnuss knacken. Ansonsten kommen noch einige andere kleinere oder größere Spielereien auf uns zu. Die Schwierigkeitstufe des Spieles liegt im guten Mittelmaß. Mir jedenfalls hat dieses Spiel sehr gefallen und ich war auch wesentlich länger damit beschäftigt als mit so manchem anderen Spiel in letzter Zeit. Das liegt sehr an den anspruchsvollen Rätseln und an dem abwechslungsreichen Gameplay, welches dem Spieler geboten wird. Mit einer Komplettlösung wäre das ganze Adventure sicher schneller zu bewältigen gewesen. Ich bin jedoch froh, dass ich keine zur Hand hatte. Mit dem Ende des Spieles wird dem Spieler klar, dass wir fast schon zu 100% mit einem 2. Teil rechnen dürfen. Ich freue mich jedenfalls sehr darauf, wenn es dazu kommen sollte. Preis/Leistung stimmt bei diesem Produkt. Ein richtiger Adventure Spieler wird den Kauf bestimmt nicht bereuen. | |||
Bewertung: | |||
Systemanforderungen: System: Windows XP, Vista, Windows 7 Prozessor: 2 GHZ Speicher: 1 GB Ram Soundkarte: DirectX 9.Oc kompatibel Grafikkarte: DirectX 9.Oc kompatibel (mind. 128 MB Ram) Festplatte: 2 GB freier Speicherplatz DVD Laufwerk Maus | |||
Homepage: | |||
Publisher: | |||
Hersteller: | |||
geschrieben am 01.08.2012 von Lamar |
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Kommentar zu Test und Bewertung: Face Noir
Kommentar von _Uwe am 01.08.2012; 21:13:55 Uhr
Das überrascht mich sehr. Man hat vor dem Release nicht viel Infos erhalten.Kommentar zu Test und Bewertung: Face Noir
Kommentar von _Leen am 10.08.2012; 09:38:04 Uhr
Dem Testbericht schließe ich mich voll an.
Kommentar zu Test und Bewertung: Face Noir
Kommentar von _Lamar am 01.08.2012; 19:13:47 Uhr
Ist echt ein schönes Spiel, hat richtig Flair. :-)